Die 30er und 40er Jahre

Im Jahre 1931 wird von Ferdinand Porsche zum ersten Mal ein Volkswagen skizziert.
Die Firma Zündapp ist bereit drei Prototypen herzustellen, zwei Limousinen und ein Cabrio, welche schon sehr dem Käfer gleichen. Erst Ende 1932 sind die Prototypen fast perfekt. Eine Kooperation zwischen Porsche und NSU ist im Jahre 1933 geplant - sie kommt aber nicht zustande, im selben Jahr trifft Porsche auf Adolf Hitler - dieser wünscht sich einen Wagen zur Motorisierung des deutschen Volkes.

Die Herausforderung für F. Porsche beginnt im Jahre 1934 - es ist schwierig einen "Volkswagen" für veranschlagte 1000 Reichsmark zu fertigen. Erst im Jahre 1935 wird die Öffentlichkeit über die Volkswagen-Pläne Adolf Hitlers informiert.

In den USA informiert sich F. Porsche 1936 über die Produktionsmöglichkeiten der Amerikaner - Ende 1936 haben drei Prototypen bereits eine Strecke von jeweils 50.000 KM hinter sich gebracht.

Vorhandene Mängel werden beseitigt und im Jahre 1937 entschließt sich Adolf Hitler, eine neue Fabrik zur Herstellung des Volkswagens zu bauen. Eine Serie von 30 Prototypen wird beschlossen - mit diesen sollen in den nächsten Monaten 2,5 Millionen Testkilometer gefahren werden. 1938 legt Hitler den Grundstein zum Volkswagenwerk. Der Wagen wird von Hitler "KdF-Wagen" genannt.

Die Öffentlichkeit bekommt den KdF-Wagen erstmals 1939 zu sehen: Er stößt auf eine große positive Resonanz. Es werden 270 000 Bestellung für einen Volkswagen aufgenommen.

Im September 1939 beginnt der zweite Weltkrieg. Daraufhin werden 1940 im Werk überwiegend Militärfahrzeuge hergestellt.

1943 wird das Werk von Alliierten angegriffen, dennoch entstehen 738 Fahrzeuge. Im Jahre 1944 wird das Werk durch Jagdbomber schwer beschädigt - 253 Fahrzeuge werden gefertigt. Im Mai 1945 ist der Krieg vorbei - das Werk jedoch ist eine Ruine...

Da die Pressen und Werkzeuge für die KdF-Fahrzeuge noch vorhanden sind, geht die Produktion provisorisch weiter. Im Jahr 1946 bessert sich die Situation und im Oktober 1946läuft der 10.000. Volkswagen vom Band. 1947 stehen die ersten Käfer in den Ausstellungsräumendeutscher Autohändler.
U.a. werden die Radkappen geändert - sie erhalten ein großes geprägtes VW-Zeichen. 1948 werden bereits 1500 Käfer an Privatpersonen verkauft. Eine Änderung findet statt - die Aufnahme für den Wagenheber wird viereckig. 1949 wird der 50.000. VW-Käfer gefertigt.

Es finden viele Änderungen am Käfer statt, unter anderem wird das Modell deLuxe eingeführt - es ist mit verchromten Stoßstangen, Radkappen und Türgriffen ausgestattet.

Die 50er Jahre

Im Jahre 1950 wird beim VW-Käfer die Fünfblatt - Drehstabfeder eingeführt. Das Exportmodell erhält hydraulische Bremsen, ein Faltschiebedach ist gegen Aufpreis zu bekommen. Das Heizsystem des VW-Käfer wird im Jahre 1951 verbessert. Beim Exportmodell gibt es nun Türkontaktschalter für die Innenbeleuchtung. Über dem vorderen Haubengriff wird das Wolfsburger Wappenzeichen angebracht. Alle Cabrios erhalten serienmäßig einen Deckel für das Handschuhfach. Ein leicht erkennbarer Unterschied zum Vorjahresmodell ist jedoch der polierte Zierrahmen rund um die Frontscheibe.

Mit dem Modelljahr 1952 wird das Getriebe des Käfers, mit Ausnahme des 1. Gangs, synchronisiert. Anstatt 16 Zoll gibt es nun nur noch 15 Zoll Felgen. Die Instrumententafel wird geändert und der Schalter für den Winker wandert unter das Lenkrad. Zum ersten Mal erscheint das Dreiecksfenster in den vorderen Türen und ein Knebelgriff an der Motorhaube.

Eine sofort erkennbare Änderung folgt im Jahre 1953 - das ovale Rückfenster ohne senkrechten Steg ersetzt das "Brezelfenster". Ferner wird eine bessere Schallisolierung zum hinteren Gepäckabteil installiert. Der Tacho ist nun direkt vor dem Fahrer zu finden und die neuen Rücklichter besitzen von nun an ein integriertes Bremslicht.

Eine Leistungssteigerung von 25 auf 30 PS erhält der VW-Käfer im Jahre 1954. Außerdem wird das Schlüsselsystem für Türen und Zündschloss vereinheitlicht. Ein Auspuff mit 2 Endrohren findet man erstmals bei den Käfern ab Baujahr 1955. Es folgen 1956 weiter nach oben verlegte Rückleuchten.

Eine umfassende Änderung findet im Jahre 1957 statt - das Ovalfenster wird durch ein vergrößertes Rückfenster abgelöst, und auch die Windschutzscheibe wird größer. Weitere Änderungen wie neue Pedalerie, verbreitete Radspur und größere Radbremszylinder folgen. Die Jahre 1958 / 1959 bringen ein neues Sicherheitslenkrad und beim Exportmodell einen Drehstab-Stabilisator. Das Cabriolet erhält waagerechte Luftschlitze über der Heckklappe.

Die 60er Jahre

Käfer-Modelle ab Baujahr 1960 bekommen nun Blinker statt Winker. Die Zweikammer-Heckleuchte findet man ab dem Jahre 1961. Es werden außerdem Halterungen für Sicherheitsgurte montiert. Vom April 1962 an erhält das Standardmodell eine hydraulische Bremse. Eine deutlich verbesserte Heizung ist ab 1963 im Käfer vorzufinden.

Das Exportmodell ist jetzt mit einem Stahlschiebedach zu bekommen. Im Jahre 1964 wird der Standard durch den VW 1200 A abgelöst. Alle Modelle bekommen größere Scheiben. Das Exportmodell heißt ab 1965 VW 1300 und hat nun 40 PS bei 1285 ccm sowie neue Lochfelgen. Ab August 1966 ist der Typ 1500 zu haben, welcher einem 1493 ccm- und 44 PS-Motor ausgerüstet ist.

Das Cabriolet ist nur noch als 1500er zu bekommen.

Die senkrechte Scheinwerferform (vormals "liegend") erscheint im Jahre 1967. Leicht erkennbar sind auch die neuen massiven Stoßstangen. Die Elektrik wird von 6 Volt auf 12 Volt umgestellt. Die Signalhorn-Rosetten in den vorderen Kotflügeln fallen weg. Ab 1968 ist der 1300er auch mit Automatik und vorderen Scheibenbremsen zu haben. Alle Käfer bekommen eine von innen zu entriegelnde Tankklappe. Im Jahre 1969 bekommen der 1500er die waagerechten Lüftungsschlitze wie beim Cabriolet. Der Typ 181 wird vorgestellt.

Die 70er Jahre

Der VW-Käfer 1302 wird erstmals im Jahre 1970 vorgestellt. Er hat einen 2 cm längeren Radstand und einen veränderten Vorderbau. Man bekommt ihn mit einem 34, 40 oder 44 PS-Motor. Erstmals wird eine Federbein-Vorderradaufhängung geliefert. Im Jahre 1971 bekommen die Modelle 1200 und 1300 ein etwas größeres Heckfenster. Neu ist das Vierspeichen-Lenkrad.

1972 - der 1302 wird zum 1303, leicht erkennbar an der gewölbten Windschutzscheibe und neuen Schlussleuchten - "Elefantenfuß". Das Armaturenbrett jetzt mit einem versenkten Tacho.Es gibt weiterhin den 1300 / S und den 1200er "Sparkäfer". Den 1303 gibt es ab 1973 auch als Sparmodell (1303 A) mit einem 34 PS-Motor. Im Jahre 1974 werden die vorderen Blinkleuchten von den Kotflügeln in die Stoßstangen gesetzt. Die Modelle 1200 und 1303 bleiben, der 1303 A entfällt.

Das Modell 1200 erscheint 1975 als neuer Sparkäfer mit nach wie vor 34 PS. Limitierte Modellreihen mit diversen Sonderausstattungen gibt es im Jahre 1976. Im Jahre 1977 werden die Modelle 1200 und 1200 L, gebaut in Emden, angeboten. Beim 1303 Cabriolet wird eine heizbare Heckscheibe zum Standard. 1978 läuft der letzte VW-Käfer deutscher Fertigung in Emden vom Band. Es folgt die Zeit des Mexiko-Käfers. 1979 - das 1303 Cabriolet erfreut sich einer großen Nachfrage - 19569 Cabriolets werden hergestellt. Das 1303 Cabriolet wird noch bis Anfang 1980 in Osnabrück weitergebaut.

Die 80er Jahre

Im Jahre 1980 werden 13052 VW 1200 aus Mexiko nach Europa importiert.

Am 15. Mai 1981 wird der 20 Millionste Käfer in Mexiko fertig gestellt. Der deutsche Markt feiert mit dem Sondermodell "Silver Bug". 1982 kommt das Sondermodell "Jeans Bug" in den Farben alpinweiß und marsrot. Der Mexiko-Käfer kostet 9.995,00 DM. Im selben Jahr folgt das Sondermodell "Special Bug". 1983 kommen drei weitere Sondermodelle auf den Markt: "Aubergine-Käfer", "Eisblau-Metallic-Käfer" und "Alpinweiß". Im Jahre 1984 übersteigt der Preis die 10.000,00 DM Grenze. Sondermodelle "Sunny-Bug", "Samtroter Käfer". Der "Jubiläumskäfer" erscheint 1985 zum 50sten Geburtstag des VW-Käfers. Er ist Zinngrau-Metallic lackiert und hat eine grüne Wärmeschutzverglasung. Am 12. August 1986 kommen die letzten 3000 Mexiko-Käfer in Emden an - somit endet der offizielle Import in die BRD.

Doch er läuft und läuft...

© 2002 by christoph hoffmann, johannes spitzbart & martin werner.