Trotz der Konferenzen von Jalta und Teheran konnten sich die Siegermächte (UdSSR, USA, Großbritannien und später Frankreich, das ebenfalls beteiligt werden sollte) nicht auf eine gleiche Politik für Deutschland einigen. Deshalb teilten sie Deutschland auf: Die Gebiete östlich der Oder/Neiße-Linie wurde unter polnische Verwaltung gestellt. Dies war sozusagen die Entschädigung für Polen für die Gebietsverluste im Osten Polens, die die UdSSR nach dem Krieg behielt. Ostpreußen wurde zum Teil unter polnische und zum Teil unter sowjetische Verwaltung gestellt.

Österreich wurde in 4 Zonen aufgeteilt: Im Westen die französische Zone, im Süden die britische Zone, im Osten die sowjetische Zone und in Mittelösterreich die amerikanische Zone.
Die Gebiete die wir heute als Bundesrepublik Deutschland verstehen wurden wie folgt aufgeteilt: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsenanhalt, Sachsen und Thüringen (also Ostdeutschland) wurden sowjetische Zone. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (Also Nord-West-Deutschland) wurden britische Zone. Rheinland-Pfalz, Württemberg-Hohenzollern und Baden (also Süd-West-Deutschland) wurden französische Zone. Hessen, Nordwürttemberg, Bayern und die Städte Bremen, Bremerhaven und Hamburg (also Süddeutschland und Hafenstädte im Norden Deutschlands) wurden amerikanische Zone.
Berlin hatte hierbei eine Sonderstellung und wurde in 4 Sektoren (je einer für jede Besatzungsmacht) aufgeteilt.

Die deutschen Grenzen zu Österreich, der Tschechoslowakei und Polen wurden wieder so hergestellt wie sie vor dem Krieg waren.


Die Aufteilung Deutschlands in 4 Sektoren

  • Norddeutschland: Englische Zone
  • Ostdeutschland: Sowjetische Zone
  • Süd-West-Deutschland: Französische Zone
  • Hamburg & Bremen: Amerikanische Zone
  • Berlin: Aufgeteilt in 4 Sektoren, einen für jede Besatzungsmacht.


oben: Historische Karte der US-Amerikaner

links: Karte der Sektoren in Deutschland

Die einzelnen Zonen wurden von den jeweiligen Militärgouverneuren völlig eigenständig verwaltet. Damit sich aber die einzelnen Zonen nicht auseinander entwickeln, und für Fragen die Gesamtdeutschland betrafen (z.B. das Flüchtlingsproblem) wurde der Alliierten Kontrollrat in Berlin geschaffen. Er war sozusagen die provisorische Regierung für Gesamtdeutschland.

 

Das Potsdamer Abkommen

Vom 7. Juli bis zum 2. August 1945 trafen sich die Staatschefs Großbritanniens, der USA und der UdSSR in Potsdam zu Verhandlungen. Dabei entstand das Potsdamer Abkommen, in dem festgelegt wurde, welche gemeinsamen Ziele verfolgt werden sollten. Schwierigkeiten hierbei waren beispielsweise das Misstrauen Moskaus gegen über den Westmächten.
Zum einen wurde über die Demilitarisierung verhandelt. Die Wehrmacht wurde aufgelöst; Rüstungsbetriebe wurden gesprengt und alle Waffen mussten abgegeben werden.
Ein größeres Problem war aber die Demontage, die praktisch Reparationen an die Siegermächte darstellten.

Vor allem die Franzosen und Russen transportierten bewegliche Güter und Industrieanlagen ab. Im Sowjetischen Sektor wurde sogar überall das 2. Gleis entfernt. Ein Großteil deutscher Patente wurde von Firmen der Siegermächte angeeignet (z.B. Aspirin von Bayer). Deutsche Wissenschaftler mussten für sowjetische und amerikanische Forschungsprojekte arbeiten (deutsche Wissenschaftler [z.B. von Braun] waren maßgeblich an den großen Fortschritten in der Atom- und Weltraumforschung beteiligt).

Natürlich wurden die NSDAP und ihre Organisationen (SA, SS, HJ, KdF, Gestapo usw.) verboten. Nazis wurden aus öffentlichen Ämtern, aus Wirtschaft, Wissenschaft, Justiz, und Bildungswesen entfernt. Oftmals wurden diese Entnazifizierungsarbeiten aber nur sehr oberflächlich durchgeführt.

Außerdem musste man das Nationalsozialistische Denken aus den Köpfen der Leute entfernen. Es musste ein demokratisches Staatswesen aufgebaut werden.
Das Ziel des Potsdamer Abkommens war es, Deutschland neu zuordnen. Es sollte nie wieder ein Krieg von Deutschland ausgehen.

 

Die alliierte Besatzungpolitik

Das ursprüngliche Ziel der Alliierten war es Deutschland zu bewahren und demokratische Strukturen Aufzubauen. Aus diesem Grund wurde der Alliierte Kontrollrat in Berlin geschaffen.
Aber die "Anti-Hitler-Koalition" brach auseinander, da die USA und UdSSR zu unterschiedliche und sich widersprechende Machtinteressen hatten. Zu einem Krieg zwischen beiden kam es aber nie, deshalb wird der Konflikt zwischen den USA und der UdSSR oft "Kalter Krieg" genannt.

Ziel beider war es, die Geländegewinne des 2. Weltkriegs zu halten und Weltweit den eigenen Machbereich auf Kosten des anderen auszubauen. Dies führte zu einer Weltweiten militärischen, politischen und ideologischen Konfrontation die Westblocks, unter Führung der USA, und des Ostblocks, unter Führung der UdSSR.
Deutschland wird in den Kalten Krieg hineingezogen. die Nahtstelle beider Blöcke geht Mitten durch Deutschland. Die Westzonen und die Ostzone (SBZ) entwickeln sich auseinander.
Die Siegermächte verfolgten das Ziel die jeweilige Besatzungszone politisch, wirtschaftlich u. militärisch nach Vorbild des eigenen Lands anzupassen.
Für Ostdeutschland und Osteuropa bedeutet dies, dass stalintreue Politiker, notfalls mit Gewalt, an die Macht gebracht wurden.

Die Gründung der BRD

Es bildeten sich schnell demokratische Parteien, erst auf örtlicher, später auch auf überregionaler Ebene. In der amerikanischen, französischen und britischen Zone wurden dann auch Vorstufen von den Bundesländern gegründet und Gemeinde-/Stadt- und Landtagswahlen abgehalten.
Am 6. September 1946 kündigt der amerikanische Außenminister Byrnes in Stuttgart eine Wende in der amerikanischen Besatzungspolitik an. Er sprach vom Wegfall der Zonenschran-ken und einem gleichmäßigen Verteilen der Güter auf die Zonen. Die anderen Zonen sollen sich mit der amerikanischen Zone vereinigen und eine vorläufige Regierung für Deutschland schaffen. Am 1. Januar 1947 schließt sich dann auch die Britische der amerikanischen Zone zur Bizone an. Später schließt sich auch Frankreich an der Bizone an, von nun an hieß sie Trizone.

Es wird der Marschallplan geschafften, um die europäischen Staaten mit Geld im Aufbau zu unterstützen. Das Angebot der USA gilt auch der SBZ und Osteuropa, doch Stalin verbietet den Staaten das Angebot anzunehmen.

Um das Ziel der Amerikaner, einen politisch und wirtschaftlich stabilen Staat zu schaffen durchzusetzen, mußte eine neue Wirtschaftsordnung gefunden werden. Dafür wurde der Frankfurter Wirtschaftsrat geschaffen, der eine Wirtschaftsordnung für Deutschland ausarbei-tet und die Währungsreform vorbereiten. Die Entscheidung fiel auf die soziale Marktwirtschaft.
Der Marschallplan konnte erst dann richtig helfen, wenn das Geld wieder etwas wert war. Deshalb trat für Westdeutschland am 20. Juni 1948 (in Westberlin am 24. Juni) die Währungsreform in Kraft. Die "Deutsche Mark" wurde eingeführt.

Am 1. September 1948 nahm der Parlamentarische Rat seine Arbeit auf. Seine Aufgabe war es, eine vorläufige Verfassung auszuarbeiten. Die Länderparlamente hatten hierfür 65 Abgeordnete bestimmt. Am 8. Mai 1949 hatte dann der Parlamentarische Rat eine Verfassung ausgearbeitet. Um ihren provisorischen Charakter hervorzuheben wurde sie Grundgesetz ge-nannt. Die drei Westalliierten und die westdeutschen Landtage (mit Ausnahme Bayerns) stimmten dem Grundgesetz zu. Am 23. Mai wurde es dann verkündet.

Die Einführung der D-Mark in West-Berlin hatte eine Blockade Westberlins zu Land und zu Wasser durch die Sowjetunion zur Folge. Man behauptete aufgrund technischer Störungen währe es nicht möglich den Verkehr nach Berlin aufrecht zu erhalten. Damit waren die West-sektoren von Westdeutschland abgeschnitten. Da aber die Amerikaner Angst hatten erst Westberlin, und dann ganz Westeuropa zu verlieren, versuchten sie mit allen Mittel einen Zu-sammenbruch Westberlins zu verhindern. Da alle Wege zu Land und zu Luft abgeschnitten waren gab es nur eine Möglichkeit Berlin zu versorgen: Aus der Luft!
Und so trafen pro Minute drei Transportmaschinen zur Versorgung Berlins auf den Berliner Flugplätzen ein. Außer Lebensmitteln und Medikamenten wurden vor allem Kohle und sogar ein ganzes Kraftwerk nach Berlin transportiert. Nach einem Jahr der Blockade gaben das die Sowjets auf.

Die Gründung der DDR

Während des Kriegs wurden deutsche Kommunisten in Moskau für eine Machtübernahme nach dem 2. Weltkrieg besonders geschult. Die Gruppe, unter Führung von Walter Ulbricht, wurde in den letzten Kriegstagen nach Berlin gebracht, dort sollte sie in Zusammenarbeit mit dem russischen Kommandanten die Verwaltung organisieren. Was im Klartext heißt: Deutschland umzuorganisieren und einen von der Sowjetunion abhängige Satellitenstaat daraus machen.
Als erster Schritt zur totalen Abhängigkeit von der Sowjetunion ist die Zwangsvereinigung der SPD und KPD zur SED. Die Leute der Gruppe Ulbricht bleiben zwar anfangs im Hintergrund, erhalten aber für weiteres Vorgehen wichtige Stellen, wie etwa Personalchef usw.. Die wirklichen Kommunisten und Soziallisten werden immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Was anfangs wie eine Herrschaft des Volkes scheint, entpuppt sich als Diktatur der SED. Leute die sich wehren verschwinden in Gefängnissen.

Auch die Wirtschaft wir dem sowjetischen Vorbild angepaßt: Die Großgrundbesitzer werden enteignet, daß Land wird einer Genossenschaft übergeben, die es dann verwaltet. Die Bauern wurden gezwungen ebenfalls Mitglied in solchen Genossenschaften zu sein, und mußten auf ihren Äckern daß anbauen was vom Zentralen Büro ausgegeben wurde.
Ähnliches geschah auch mit der Industrie: Sie wurde verstaatlicht.

© 2002 by christoph hoffmann, johannes spitzbart & martin werner.